It Follows (2014)
Die junge Jay (Maika Monroe) führt ein tristes Teenagerleben in den Suburbs von Detroit. Ihr neuer Freund Hugh (Jake Weary) soll da ein wenig für Abwechslung sorgen. Doch nach dem Sex auf dem Rücksitz seines Wagens betäubt er sie mit Chloroform. Jay erwacht an einen Stuhl gefesselt. Der zerknirschte Hugh erklärt Jay die Situation in der sie nun steckt: Mittels des Sex hat Hugh an Jay einen Geist weitergegeben, der von nun an Jay auf Schritt und Tritt verfolgt. Der Geist manifestiert sich mal als nackte Frau, mal als großer Mann oder ein kleines Kind. Fängt der Geist Jay, muss sie sterben. Um den Geist loszuwerden muss Jay mit einer anderen Person schlafen. Gelingt der Heimgesuchten sich von dem Fluch zu befreien? Können ihre Schwester Kelly (Lili Sepe) und ihre Freunde Yara (Olivia Lucardi) und Paul (Keir Gilchrist) Jay dabei helfen dem Geist zu entkommen?
Regisseur David Robert Mitchell wollte mit ›It Follows‹ einen Alptraum umsetzen, den er als kleines Kind immer wieder hatte: Unbekannte Menschen verfolgen ihn auf Schritt und tritt. Gepaart mit der bekannten Horrorfilm- Metapher, dass Sex immer mit dem Tod bestraft wird, verschmilzt Mitchell diese Idee zu einer faszinierenden Fallstudie über Adoleszenz und dem Erproben von zwischenmenschlicher Beziehungen.
In hypnotisch langen Einstellungen, oft in der Totalen gefilmt, und mit Hilfe genial komponierter 360° Schwenks schafft Mitchell eine traumgleiche Teenager-Welt, in der nur wenige Erwachsene Zugang haben.
In seiner mühelos wirkenden Inszenierung denkt man bei ›It Follows‹ an Meister der Spannung wie Hitchcock oder Carpenter. Besonders letzterer wird von Mitchell über das 80er Jahre Setting und die Synthesizer Musik beschworen. Mit spärlich gestreuten Schockmomenten aufgelockert, läuft der Film auf einen klassischen Monster gegen Jugendliche Showdown hinaus - den der Film dann aber dankenswerter Weise nicht einlöst, sondern gekonnt bricht.
Mit ›It Follows‹ ist Mitchell ein beeindruckender kleiner Horrorfilm gelungen, der schon jetzt als Klassiker seines Genres zu gelten hat.